Hier ist ein Bericht von
Von: Karl Stüber
Letzte Aktualisierung: 21. August 2013, 13:29 Uhr
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Produktionskapazität für Blue-Ray wird ausgebaut: Cinram-Geschäftsführer Klaus Schramm ist besonders stolz darauf, dass dieMitarbeiter des Alsdorfer Standortes solche Maschinen binnen einer Woche für die Produtkion „einfahren“ können. Foto: Karl Stüber/imago stock&people
ALSDORF. Die Übernahme durch Investor Jahm Najafi hat bis auf weiteres für Planungssicherheit bei Cinram Alsdorf und frisches Geld gesorgt. Die international agierende Cinram-Gruppe steht nun ohne Schulden da. Geschäftsführer Klaus Schramm orientiert sich an einem Fünf-Jahresplan, um den für Najafi strategisch wichtigen Standort in Europa zu sichern und dem sich wandelnden Markt anzupassen.
NAJAFI-INVESTMENTS IN DER UNTERHALTUNGSBRANCHE
Eine neu gegründete Tochtergesellschaft der Najafi Companies, die Cinram Group Inc. (CGI), hat im
Februar die Übernahme der europäischen Gesellschaften von Cinram, also auch die Übernahme des Alsdorfer Standorts, abgeschlossen. Eine Namensänderung ist damit nicht verbunden.
Die Kernkompetenzen, die Produktion, Verpackungen und Distribution von Blu-rays, DVDs und CDs, sollen fortgeführt werden.
Investor Jaham Najafi ließ verlauten, dass Cinram weite Najafi-Investments in der Unterhaltungsbranche ergänzt. Dazu gehört neben Direct Brands, Inc., einer der Größen Einzelhändler und Direktvertreiber für Medienprodukte in den USA, auch die DirectGroup France (seit 2011 bei Najafi Companies). Diese Gruppe ist im Einzelhandel aktiv, betreibt Buchclubs und ein Internetportal für den Kauf von Büchern und DVDs. Zudem werden E-Books produziert.
Beigetragen zu dem „Befreiungsschlag“ hat das Entgegenkommen von Arbeitnehmervertreten, namentlich der IGBCE, und der (organisierten) Belegschaft in Alsdorf, die nach langem Ringen einem umfänglichen Konsolidierungspaket bzw. einem Sanierungstarifvertrag zugestimmt haben. Längere Arbeitszeiten und Verzicht auf Einkommen sind damit verbunden – und Stellenabbau.
Transfergesellschaft aktiv
So wurden nach Angaben des Unternehmens im Rahmen der Anfang des Jahres gestarteten Restrukturierungsphase 11 Mitarbeiter innerhalb des Standtortes umgesetzt, 39 haben Cinram verlassen. Vereinbarungsgemäß hat eine Transfergesellschaft im März ihre Arbeit aufgenommen. „Eine ‚Erfolgsquote’ lässt sich nach einer so kurzen Zeit nicht aussagekräftig benennen“, hieß es auf Nachfrage seitens Cinram. Indes hat der Hersteller von Blu-rays, DVDs und CDs Erfahrungen mit der Vermi ttlung von „überzähligen“ Mitarbeitern mittels Transfergesellschaft gesammelt. Bei der letzten Transfergesellschaft, die von Anfang 2011 bis Anfang 2012 eingerichtet war, war eine Vermittlungsquote von immerhin 63 Prozent zu verzeichnen. Erneut kümmert sich im Auftrag von Cirnam die 4competence GmbH um dieses Aufgabengebiet.
Auf Nachfrage unserer Zeitung konnte IGBCE-Gewerkschaftssekretär Jens Petersen auch nach Rücksprache mit dem Cinram-Betriebsrat leider „keine Angaben zur Anzahl der Personen machen“, die derzeit in der Transfergesellschaft untergebracht sind.