Artikel über den IOV Kebekus:

https://www.welt.de/wirtschaft/article130820487/Insolvenzverwalter-in-Deutschland-gehen-pleite.html

Frank Kebekus kann derzeit wesentlich früher als sonst in den Feierabend gehen. Der Düsseldorfer, einer der renommiertesten Insolvenzverwalter in Deutschland, bearbeitet mit seiner Kanzlei zwar noch immer Dutzende Konkursverfahren parallel. Doch die Zahl der neuen Mandate ist angesichts der anhaltend guten Konjunktur und der niedrigen Hürden bei der Unternehmensfinanzierung schon seit vielen Monaten überschaubar.

Experten wie Kebekus prognostizieren bereits eine schmerzhafte Auslese unter den Insolvenzverwaltern. „Der Markt wird sich bereinigen“, glaubt der 51-Jährige. „Und zwar mit einer ziemlichen Wucht.“ 50 bis 60 bundesweit aktive Kanzleien mit dem Schwerpunkt Insolvenzrecht werden seiner Meinung nach mittelfristig am Markt bestehen können.

Reform verstärkt Probleme

Das wäre gerade noch ein Viertel der aktuellen Anbieter. Auch die Zahl der regional tätigen Verwalter werde deutlich sinken.

Beim Verband der Insolvenzverwalter Deutschlands (VID) sieht man das ähnlich. „Wir erleben seit fünf Jahren einen kontinuierlichen Rückgang der Insolvenzzahlen. Das kann an der Branche nicht spurlos vorbeigehen“, sagt der VID-Vorsitzende Christoph Niering. Vor allem die kleineren und mittelgroßen Büros bekommen Probleme. „Die erhalten kaum noch ausreichend Verfahren und können daher ihren Apparat nicht mehr auslasten.“

Verstärkt wird der Trend durch das vor zwei Jahren in Kraft getretene neue Insolvenzrecht. Das Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG) ermöglicht es Pleitefirmen, sich den Insolvenzverwalter selbst auszusuchen. Und dabei fällt die Wahl vorrangig auf einen vergleichsweise kleinen Kreis von bekannten Verwaltern, sagt Verbandschef Niering, der zudem von deutlich rückläufigen Neuanmeldungen berichtet.

Im Oberlandesgerichtsbezirk Köln etwa, zuständig für die Region Köln, Bonn und Aachen, gab es im vergangenen Jahr gerade noch zwei Zulassungsanträge von Insolvenzverwaltern. In der Vergangenheit lag dieser Wert noch regelmäßig bei mindestens zehn.

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Der VID-Chef rechnet ebenfalls mit einer spürbaren Konsolidierung innerhalb der Verwalterzunft. Auf 2000 schätzt Niering die Gesamtzahl der aktuell bei den Insolvenzgerichten registrierten Treuhänder, angefangen beim Gelegenheitsverwalter in der Kleinstadt mit ein bis zwei Fällen pro Jahr über mittelgroße, aber ambitionierte Spezialbüros bis hin zu den bekannten Großkanzleien wie White & Case, Schultze & Braun oder Pluta.

„Von diesen 2000 Anbietern werden am Ende vielleicht weniger als die Hälfte übrig bleiben“, prognostiziert Niering, der schon von Umstrukturierungen, Standortschließungen und Zusammenschlüssen einzelner Kanzleien zu berichten weiß. Hinter vorgehaltener Hand wird in der Branche sogar von ersten insolventen Insolvenzverwaltern gesprochen.

Branchenkrise zieht sich zu lange hin

Wirklich überraschend kommt diese Krise dabei nicht für die Abwickler und Sanierer. „Insolvenzverwalter leben antizyklisch zur Konjunktur“, sagt Martin Prager, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Insolvenzrecht und Sanierung im Deutschen Anwaltverein (DAV).

Das sei nun mal die Gesetzmäßigkeit dieses Berufsstandes und komme daher immer wieder vor. „Darüber darf sich keiner beschweren, das weiß man vorher.“ Aber auch Prager sagt: „Die Delle dauert jetzt schon ungewöhnlich lange.“

Und sie wird weiter anhalten. Das jedenfalls prognostiziert Creditreform. Zwischen 24.000 und 25.000 Unternehmensinsolvenzen wird es nach Einschätzung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform 2014 geben – so wenig wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. „Grund dafür sind die anhaltend gute Konjunktur sowie die günstigen Finanzierungsbedingungen“, sagt Michael Bretz, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Wirtschaftsforschung bei Creditreform.

Viele davon verschaffen den Insolvenzverwaltern kaum Arbeit. „Das Insolvenzgeschehen konzentriert sich überwiegend auf sehr kleine Firmen“, meldet Creditreform. 80 Prozent der insgesamt 12.100 der Insolvenzen im ersten Halbjahr 2014 betrafen Unternehmen mit höchstens fünf Mitarbeitern. Dagegen entfielen gerade mal 0,6 Prozent der Pleiten zwischen Januar und Juni auf Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten.

Konsolidieren gegen die Krise

Die Betroffenen reagieren unterschiedlich auf den anhaltenden Arbeitsmangel. Einige gehen frühzeitig in den Ruhestand und übertragen ihre laufenden Verfahren auf Kollegen. Martin Prager zum Beispiel hat erst kürzlich mehrere Hundert Verfahren zugeteilt bekommen. Andere Verwalter erinnern sich daran, mal als Rechtsanwalt angefangen zu haben, und arbeiten nun wieder in ihren ursprünglichen Fachgebieten wie dem Arbeits- oder dem Steuerrecht.

Wieder andere legen ihre Kanzleien zusammen. Und eine weitere Gruppe versucht, sich neue Geschäftsfelder zu erschließen. „Wir beobachten bei den Insolvenzverwaltern eine zunehmende Aufmerksamkeit für neue Themen“, sagt zum Beispiel Stefan Weniger, Geschäftsführer der Berliner Sanierungsberatung hww aus Berlin. Weniger kümmert sich um die Probleme von Unternehmen vor, während und nach einer Insolvenz.

„Insolvenzverwalter müssen immer dann aktiv werden, wenn es zwölf schlägt für eine Firma. Wir dagegen kommen von Viertel vor zwölf bis Viertel nach zwölf ins Spiel“, beschreibt der Experte bildlich. Mittlerweile aber würden sich etliche Verwalter auch als Berater anbieten. „Die treten sich auf Kongressen die Füße platt und werben für sich.“

Zu wenig Profis

Nicht jeder ist böse ob des Ausleseprozesses. „Das kann zu einer Professionalisierung der Verwalterszene führen“, hofft Frank Kebekus, der auch Sprecher des Gravenbrucher Kreises ist, in dem die führenden überregional tätigen Insolvenzkanzleien zusammengeschlossen sind.

Insolvenzrechtler wie der Bonner Wissenschaftler Hans Haarmeyer hatten in der Vergangenheit immer wieder betont, dass drei von vier Verwaltern nicht professionell genug arbeiten und vorrangig Firmen abwickeln statt sie zu sanieren.

Auch Martin Prager, der unter anderem Treuhänder des Modelleisenbahnherstellers Märklin war, erkennt in der Auslese eine Chance für die überlebenden Kanzleien. „Ich hoffe, dass alle Verfahrensbeteiligten nun sehen, dass Konstanz ein Qualitätskriterium ist.“ Prager selbst ist noch nicht nervös: „Die nächste Krise wird kommen. So ist der Wirtschaftskreislauf.“

Die armen Insolvenzverwalter: Die wissen auch nicht mehr, wovon sie leben sollen. :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Ja eine lustige und gut gelaunte Truppe.
Bei dem Geld was die an anderen Leuten Leid verdienen kann man wohl nur lustig und gut gelaunt
sein.
Leider wird aber nur dafür gesorgt das die Menschen ihre Arbeit verlieren

Ach ja darum wollen Schramm und kebekus so viele wie möglich ,

Firmen in die Tiefe ziehen und jahre lange Mitarbeiter kündigen

und um ihren Lohn bringen Heuchler haut ab hoffentlich bekommen die Gerichte euch .

Ach was solls:
Die sind doch nur menschlicher Abschaum. Sie tun das Primitivste überhaupt: Sie handeln wie Unmenschen, und das sind sie auch.